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AutorenbildRamona Timmermanns

Job-Design: Nur mit dem richtigen Design werden Jobs attraktiv


Glückliche Mitarbeiter im Büro

Produkte, Websites, Briefpapier, Unternehmenslogos: all das und noch vieles mehr braucht ein professionelles Design, dessen ist sich jeder/jede Unternehmer:in bewusst. Wie aber sieht es mit Jobs und deren Inhalten aus? Wie müssen sie konzipiert sein, um attraktiv für neue Mitarbeiter zu sein? Wie müssen Inhalte und Charakter der Arbeitsplätze gestaltet sein, damit Bestandsmitarbeiter zufrieden und motiviert bleiben? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich ein wichtiges Instrument der Personalentwicklung, das Job Design.


In diesem Blog-Artikel erfährst Du, auf welchen vier Säulen gutes Job-Design fußt, was es dabei zu beachten gibt und wie es sich auswirkt.


Folgende Inhalte erwarten Dich:


Job-Simplification: Mit Struktur zu mehr Autonomie und Entscheidungsfreiheit

Planung der Aufgaben, To Do List

Das Instrument der Job-Simplification kommt bei sehr komplexen Aufgaben zum Einsatz. Kein/keine Mitarbeiter:in fühlt sich gerne überfordert. Zudem können bei komplizierten Aufgaben oft die Entscheidungsfreiheit und Autonomie des Individuums nicht mehr gewährleistet werden. Das ist dann der Fall, wenn das Projekt groß und kostenintensiv ist. Auf den Mitarbeiter:innen lastet dann ein enormer mentaler Druck, der die Produktivität einschränken kann. Die Job-Simplification bricht einen großen Aufgabenkomplex in viele kleine Einheiten auf, die dann Mitarbeiter:innen zugeordnet werden, die über die entsprechende Expertise verfügen.


Das sind die positiven Auswirkungen der Arbeitsvereinfachung

  • Mehr Autonomie und Entscheidungsfreiheit durch Anpassung der Aufgaben an die Kompetenzen der Mitarbeiter:innen

  • Starke Fokussierung auf die Kernaufgaben

  • Steigerung der Produktivität

  • Mitarbeiter:innen erfahren Wertschätzung und Respekt und fühlen sich in Ihrer Individualität wahrgenommen

  • Förderung von konstruktiver Zusammenarbeit und Teamzusammenhalt

  • Mehr Sinnhaftigkeit durch mehr Verantwortung

Job-Enrichment: Karriereplanung und Weiterentwicklung

Smiling Team in Office, Glückliches Team

Die zweite Säule des Job-Designs ist das Job-Enrichment. Um Jobs attraktiver zu gestalten, sind Weiterbildungs- und Schulungsprogramme unerlässlich. Das Job-Enrichment packt die Weiterentwicklung und Ausbildung der Mitarbeiter:innen ganz pragmatisch und praxisorientiert an. Der Aufgabenbereich der Angestellten wird den Fähigkeiten und Neigungen der/des Einzelnen entsprechend erweitert - und zwar werden sie mit Zusatzaufgaben einer höheren Hierarchiestufe betraut. Mitarbeiter:innen erhalten auf diese Weise mehr Verantwortung und mehr Entscheidungsgewalt. Dabei sollte der/die Arbeitgeber:in darauf achten, dass im Vorfeld ein klares Ziel definiert wird und der/die Mitarbeiter:in weiß, wie er/sie dieses erreichen kann. Das Job-Enrichment kann auch Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen enthalten. Diese sind aber keine Grundvoraussetzung.


Das bewirkt Job-Enrichment

  • Mitarbeiterbindung durch transparente Karrierechancen

  • Höhere Motivation durch erreichbare Ziele

  • Aufstieg in eine höhere Position durch "learning on the job"

  • Entwicklung neuer Kompetenzen und Wechsel in andere Unternehmensbereiche

  • Förderung des Engagements

Job-Enlargement: Herausforderung und Work-Life-Balance

Arbeiten im Park, Remote Work, Work Life Balance, Frau mit Hund im Park

Das Job-Enlargement ist ein weiteres probates Mittel, um Jobs attraktiver zu gestalten. Nicht jeder/jede Mitarbeiter:in verfolgt zwangsläufig das Ziel, in eine höhere Position aufzusteigen. Häufig finden Arbeitgeber:innen hier den Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance ganz oben auf der Prioritätenliste. Und das sollte auch respektiert werden. Dennoch kann es demotivierend wirken, über lange Zeit "auf der Stelle zu treten". An diesem Punkt kommt das Job-Enlargement ins Spiel und sorgt für Abwechslung und Motivationserhalt. Mitarbeiter:innen können zusätzliche Aufgaben übernehmen, die aber trotzdem auf das aktuelle Anforderungsprofil passen. So verhindern Arbeitgeber:innen, dass durch jahrelange Routine ein Zustand der Unterforderung eintritt und setzen die Angestellten aber nicht unter Druck, einen bestimmten Karrierepfad einschlagen zu müssen. Natürlich muss die Übernahme von Zusatzaufgaben im beiderseitigen Einverständnis erfolgen.


Das bringt Job Enlargement

  • Motivationserhalt und Zufriedenheit durch neue Herausforderungen

  • Ausgeglichene Work-Life-Balances

  • Kein Zugzwang für Mitarbeiter:innen, die nicht aufsteigen wollen

  • Weitergabe von Wissen

  • Neue Impulse in routinierten Abläufen

Job-Rotation: Zusammenarbeit und soziale Interaktion

Mann und Frau bei der Planung

Menschen sind soziale Wesen. Sie versauern nicht gerne in Einzelbüros und stumpfen ab, wenn sie die immer gleichen Tätigkeiten verrichten. Das muss nicht sein, denn eine weitere Möglichkeit, Jobs attraktiver zu gestalten besteht darin, die Zusammenarbeit und die soziale Interaktion zu fördern. Job-Rotation bedeutet, dass Mitarbeiter:innen systematisch in regelmäßigen Zeitabständen ihre Arbeitsplätze tauschen. Natürlich ist dieses Verfahren nicht für Spezialaufgaben geeignet, aber in vielen Bereichen trotzdem denkbar. Es wird gerne für eher monotone Aufgaben eingesetzt, wie beispielsweise Fließbandarbeiten. Aber auch im Marketing ist es gut vorstellbar. Alle Jobs, die mit sogenannten "Allroundern" besetzt sind, können von einer Job-Rotation profitieren.


Das sind die Vorteile

  • Intensiverer Austausch unter den Mitarbeiter:innen

  • Teamübergreifende Zusammenarbeit

  • Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls

  • Mehr Motivation, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten

  • Abwechslungsreiche und interessante Anforderungsprofile

  • Frische Impulse

Fazit


Arbeitsplatz-Design ist mindestens genauso wichtig wie ein ansprechendes Produkt-Design. Indem Arbeitgeber:innen ihr Augenmerk auf geeignete Maßnahmen im Rahmen des Vier-Säulen-Konzeptes des Job Designs legen, verändern sie Inhalte und Charakter der Jobs zum Positiven. Sie sorgen für angemessene Herausforderungen, Berücksichtigung der Individualität, Autonomie, Verantwortungsbewusstsein und tragen zum Teambuilding bei.


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