Herrscht in Deinem Unternehmen gute Stimmung oder ist eine Arbeitsklima-Katastrophe im Anmarsch? Um dies beurteilen zu können, siehst Du Dir zunächst am besten die Definition des Wortes "Betriebsklima" genauer an:
Das Betriebs- oder Arbeitsklima ist der über einen längeren Zeitraum ermittelte, durchschnittliche Zustand der allgemeinen Stimmung in einem Betrieb.
Wenn Du Dir Gedanken über die Atmosphäre in Deinem Unternehmen machst, ist es also sinnvoll, Dich auf eine Metaebene zu begeben und Dir das Ganze aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten anzusehen. Der Unternehmenserfolg, die Personal-Fluktuationsrate und der Krankenstand können Dir erste Hinweise darauf liefern, wie es um das Allgemeinbefinden bestellt ist. Selbstverständlich zeitigt die Verfassung der Belegschaft unmittelbare Auswirkungen auf Deine Zufriedenheit und Motivation.
Hierüber haben wir uns in unserem Artikel "Wie zufrieden bist Du in Deinem Job? Erfahre, was im Moment wirklich zählt" Gedanken gemacht. Nimm auch an unserer Befragungsreihe zu diesem Thema teil und sichere Dir wertvolle Gewinne, die wir unter allen Teilnehmern verlosen. Den Link findest Du am Ende des Artikels noch einmal.
Uns interessiert heute eine allumfassende Sichtweise und die daraus resultierende Frage: Welche Faktoren nehmen Einfluss auf das Arbeitsklima und in welchem Umfang kann dieses zur Mitarbeiterbindung beitragen?
Faktor Nr. 1: Employer Branding
Schon mit der Art und Weise der Personalgewinnung nimmt der Weg in ein gutes Betriebsklima seinen Anfang. Im klassischen Personalmarketing ging es bisher vor allem darum, möglichst viele Bewerber*innen zu erreichen. Mit dem Employer Branding verfeinern Arbeitgeber diese Strategie und legen vorab fest
welche Zielgruppe sie erreichen wollen,
welche Botschaft sie transportieren wollen,
wie und wo sie ihre künftigen Arbeitnehmer*innen von sich überzeugen wollen.
Durch den gravierenden Fachkräftemangel in Deutschland findet hier ein Rollentausch statt. Arbeitgeber müssen sich neu positionieren und sich mehr denn je um ihre Wunschmitarbeiter*innen bemühen. Sie "bewerben" sich um die Kandidat*innen. Effekt Nr. 1: Employer Branding wirkt nicht nur nach außen. Die bestehende Belegschaft profitiert in hohem Maß von einer Führung, die klare Vorstellungen zu Unternehmensidentität, -werten und -kultur hat und diese lebt.
Faktor Nr. 2: Die Räumlichkeiten
Ein angenehmes Arbeitsumfeld steht und fällt mit sauberen, hellen und gut ausgestatteten Räumlichkeiten, in Arbeitnehmer*innen sich wohl und willkommen fühlen. Flex-Desks sind keine Seltenheit mehr und genau deswegen ist es umso wichtiger, dass
Hygienestandards eingehalten werden,
Mitarbeiter*innen über abschließbare Fächer oder Rollcontainer verfügen,
ausreichend Arbeitsmaterialien zur Verfügung stehen.
Gemeinschaftsräume sollten einladend gestaltet sein und ausreichend Möglichkeiten zur Entspannung bieten. Menschen sind soziale Wesen. Gemeinsame Pausenzeiten fördern
eine gute Kommunikation
den Teamzusammenhalt
den unkomplizierten, kollegialen Austausch
die Integration neuer Mitarbeiter*innen
Effekt Nr. 2: Mit Sauberkeit, Wahrung der Privatsphäre am Arbeitsplatz und ansprechender Gestaltung der Räumlichkeiten drückt der Arbeitgeber Wertschätzung für seine Arbeitnehmer*innen aus und trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass die Belegschaft sich wohlfühlt und das Unternehmen gerne betritt.
Faktor Nr. 3: Betriebliches Gesundheitsmanagement
In vielen großen Firmen ist das Thema bereits hoch oben auf der Prioritätenliste angesiedelt. Weil personelle und finanzielle Mittel fehlen, haben kleine und mittlere Betriebe oft noch Schwierigkeiten, sich um die Gesundheit ihrer Angestellten zu kümmern. Dabei müssen es nicht immer Benefits wie beispielsweise vergünstigte Mitgliedschaften in Fitnessclubs oder gesunde Mahlzeiten in der hauseigenen Kantine sein.
Bereits mit ein paar leicht realisierbaren Maßnahmen können Arbeitgeber ihrer Fürsorge für die Gesundheit der Mitarbeiter*innen Ausdruck verleihen. Ein Gratis-Getränkeangebot, eine Tee-Bar oder wöchentlich ein frischer Obstkorb haben bereits eine große Wirkung auf die Zufriedenheit der Belegschaft. Betriebliche Gesundheitsförderung kann aber nur positive Auswirkungen haben, wenn das Unternehmen über ausreichend Personal und geregelte Arbeitszeiten verfügt. Eine angemessene Bezahlung sollte selbstverständlich sein, denn das schönste Wellness-Angebot wird nutzlos, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Effekt Nr. 3: Ein gutes - und gut ist nicht gleichbedeutend mit teuer - betriebliches Gesundheitsmanagement reduziert Krankheitstage und ist zudem ein Ausdruck der Fürsorge für die Belegschaft.
Faktor Nr. 4: Work-Life-Balance
Beruf und Alltag müssen in schnelllebigen Zeiten ineinander greifen wie Zahnräder. Wenn die Work-Life-Balance der Mitarbeiter*innen aus den Fugen gerät, führt das automatisch zur Verschlechterung der Atmosphäre. Gibt es keine flexiblen Arbeitszeitmodelle, herrscht ein höheres Stresslevel in der Belegschaft. Hier helfen
Teilzeitmodelle
eine Vier-Tage-Woche
und Hybrid-Working-Modelle.
Der Arbeitgeber braucht viel Fingerspitzengefühl und Flexibilität, denn nur im Gespräch kann er herausfinden, was für den Einzelnen gut ist. Eine Investition, die sich aber lohnt. Effekt Nr. 4: Hybrid-Working- und Teilzeitmodelle steigern die Produktivität nachweislich. Individuelle Lösungen in diesem Bereich stärken die Loyalität der Belegschaft für das Unternehmen, da der Arbeitgeber durch seine Flexibilität in verschiedensten Lebenssituationen großen Rückhalt bieten kann.
Faktor Nr. 5: Kommunikation
Vielfach wird unterschätzt, wie wichtig eine von der Führungsetage ausgehende, transparente Kommunikation für die Mitarbeiter*innen ist. Wenn das Worst-Case-Szenario eintritt, in dem die Belegschaft erst aus der Presse erfährt, wie es um den eigenen Betrieb bestellt ist, ist eindeutig etwas schiefgelaufen. Ebenso wenig Sinn macht eine ungefilterte, reizüberflutende Weitergabe aller möglichen Informationen.
Gute Kommunikation ruht auf wenigen Säulen. Diese müssen dafür sehr stabil sein.
Transparenz: Mitarbeiter*innen dürfen nicht nur gute Nachrichten erfahren. Gerade dann, wenn es einmal nicht optimal läuft, muss offen kommuniziert werden und ein fester Ansprechpartner in der Unternehmensführung für offene Fragen zur Verfügung stehen.
Mitbestimmung: Die Belegschaft wird im Idealfall in Entscheidungsfindungen mit einbezogen. Die Möglichkeiten zur Mitbestimmung sind zahlreich und reichen von Mitarbeiterbefragungen bis zur Mitwirkung des Einzelnen in Projektarbeiten.
Klarheit: Auch die Kommunikationswege müssen eindeutig geregelt sein. Zudem muss die Chefetage auf eine einheitliche Informationsweitergabe achten. Verschiedene Informationsquellen gepaart mit unterschiedlichen Inhalten sind ein absolutes No-Go.
Gerechtigkeit: Alle Mitarbeiter*innen müssen die gleiche Chance haben, zur gleichen Zeit Zugang zu wichtigen Nachrichten zu erhalten.
Effekt Nr. 5: Die transparente und intelligente Weitergabe von notwendigen Informationen schafft eine solide Vertrauensbasis zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitgebern. Wertvolle Energieressourcen werden geschont, weil der berüchtigte "Flurfunk" Sendepause hat und keine Gerüchte entstehen können.
Faktor Nr. 6: Nachhaltigkeit
Betriebe, die nicht mit der Zeit gehen und ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit legen, geben Mitarbeiter*innen berechtigten Anlass zur Kritik. Niemand möchte wissentlich durch seine berufliche Tätigkeit Umweltschäden verursachen. Auch soziales Engagement schafft eine positive Außenwirkung und hat einen hohen Impact auf die Zufriedenheit der Angestellten.
Effekt Nr. 6: Mitarbeiter*innen sind mit Stolz für Betriebe tätig, die Nachhaltigkeit leben und sich sozial engagieren.
Uns interessiert, wie Du das Arbeitsklima in Deinem Betrieb einschätzt und welche Auswirkungen das auf Deine tägliche Arbeit hat. Nimm gleich an unserer Befragungsreihe und dem dazugehörigen Gewinnspiel teil!
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